Grundsätzliches zum solaren Kühlen
Wenn man eine Kühlbox oder einen mobilen Kühlschrank rein solar versorgen möchte, ist es enorm wichtig deren Stromverbrauch im 12-Volt-Betrieb zu kennen, denn er ist entscheidend für die Größe und Anzahl der benötigten Solarmodule und damit auch das wichtigste Kriterium beim Kauf eines Kühlgerätes.
Je nach Typ haben diese einen sehr unterschiedlichen Stromverbrauch: beispielsweise verbrauchen Absorber-Geräte bis zu 8 mal mehr Energie und benötigen damit 8 mal mehr Solarmodul-Fläche wie die sparsamen Kompressor-Geräte!
Leider werden im Internet und selbst in den gedruckten Datenblättern oft gar keine, irre führende oder sogar falsche Angaben zum Stromverbrauch gemacht.
Einige mobile Kühlgeräte können mit 12 Volt (im Auto) oder an der Steckdose betrieben werden- für den Solarbetrieb nutzen wir den energiesparenden 12-Volt-Anschluss.
Es gibt 3 Arten von mobilen Kühlgeräten, die sich ganz erheblich in ihrem Stromverbrauch unterscheiden:
1. Die weit verbreiteten thermoelektrischen Kühlboxen (mit Peltier-Element) sind zwar billig und leicht, haben aber einen relativ hohen Stromverbrauch von ca. 400KWh/Jahr und erreichen bestenfalls Energie-Effizienzklasse D. Man erkennt sie daran, dass sie einen Lüfter haben der ständig läuft. Diese Geräte haben keinen Thermostat, sie kühlen permanent sobald sie Strom bekommen. Die erreichbare Kälte hängt davon ab wie gut sie wärmegedämmt sind, welche Temperatur das hinein gelegte Kühlgut hat, wieviel Strom sie bekommen und wie warm sie stehen- sie können (theoretisch) bis 20°C unter die Umgebungs-Temperatur kühlen.
Beim Kauf unbedingt darauf achten, dass die Dämmung (Wandstärke) der Box dicker ist als die üblichen 2cm. Und lieber eine Nummer größer kaufen, da passt mehr Kälte-Speicher für die Nacht hinein.
Im reinen Solarbetrieb, also ohne Batterie, kühlt die Box je nach Sonneneinstrahlung mehr oder weniger stark. Hier speichert die Masse des Kühlgutes oder ein Kühlakku die Kälte für die Nacht und sorgt für eine gleichmäßige Temperatur bei wechselnder Bewölkung. Kälte zu speichern ist viel billiger und einfacher als Strom in teuren Akkus zu speichern. Außerdem macht die Kühlbox dann nachts keine Geräusche.
Möglichst immer vorgekühltes Kühlgut hinein legen, denn diese Kühlboxen haben nicht genug Leistung, um z.B. warme Flaschen runter zu kühlen.
Um im Sommer eine ganztägige Stromversorgung zu gewährleisten, braucht es entweder 1 Solarmodul SFe 86-15 oder 2 Stück SFe 40-13 die man mithilfe des TurnSet immer mal wieder zur Sonne dreht (CoolSet 1.1, s. Video „Kühlbox...“) oder 2 Solarmodule SFe 86-15, die Richtung Osten und Westen montiert sind (z.B. auf dem Zeltdach, CoolSet 1.2). Mit dem Stromspeicher SunBank 3.1 lassen sich sonnenarme Zeiten 2-5 Stunden lang überbrücken und auch Laptops aufladen.
Um eine Kühlbox im Auto tagsüber während mehrstündiger Rastzeiten weiter zu betreiben, genügt im Sommer das ChargeCar. Bei mehrtägigen Standzeiten empfehlen wir das Solarmodul SFe 86-15 mit dem ChargeSet.
2. Kompressor-Kühlboxen und Kühlschränke sind zwar teurer und schwerer, haben aber einen sehr geringen Stromverbrauch von nur ca. 100KWh pro Jahr- hier ist sogar Energie-Effizienzklasse A++ möglich. Sie können auch warmes Kühlgut runter kühlen.
Diese Geräte haben einen Thermostat, der den Kompressor-Motor ein und aus schaltet. Für den hohen Anlaufstrom des Motors und um den Solarstrom zu speichern wenn der Motor nicht läuft, benötigt man die KFZ-Batterie oder einen zusätzlichen Akku, z.B. unsere SunBank 3.1.
Im Solarbetrieb ist es bei viel Sonne sinnvoll, die Kühlung um 1-2 Stufen höher zu stellen, um Kälte tagsüber im Kühlgut oder in Kühl-Akkus zu speichern, dann bleibt es auch nachts im abgeschalteten Gerät kalt genug- ganz ohne zu brummen.
Vorsicht beim Kauf von Kühlboxen: Sogenannte Hybrid-Geräte laufen oft nur im Netzbetrieb mit Kompressor-Betrieb und mit 12-Volt doch thermoelektrisch und brauchen dann wiederum viel Strom- der angegebene niedrige Stromverbrauch bezieht sich dann nur auf den Netzbetrieb!
Für Kompressor-Kühlboxen und -Kühlschränke genügt im Sommerbetrieb das CoolSet 1.1 mit der SunBank 3.1, für größere Kühl- oder Gefrierschränke und den Ganz-Jahres-Betrieb empfehlen wir ein 2. Solarmodul (das auch noch später nachgerüstet werden kann). Der Akku der SunBank 3.1 kann Strom für 5-10 Stunden Nacht-Betrieb speichern. Oder man nutzt als Stromspeicher die Bordbatterie in Wohnmobilen, Caravans oder auf Booten und nimmt das CaravanSet.
3. Absorber-Kühlschränke sind zwar relativ billig und können auch mit Gas betrieben werden, sind aber wahre Energie-Fresser- sie verbrauchen ca. 800KWh/Jahr und erreichen damit nur die Energie-Effizienzklasse G. Das merkt man auch beim „Gas-Flaschen schleppen“. (Zum Kochen benötigt man nur einen Bruchteil vom Gasverbrauch eines Kühlschrankes, deshalb genügt dafür ein kleinere Gasflasche.) Absorber-Kühlschränke produzieren Abgase und Abwärme, was manchmal unangenehm ist. Bei einer Neuanschaffung ist immer ein Kompressor-Gerät vorzuziehen. Viele dieser Geräte kühlen ungeregelt (so wie Kühlboxen), der Thermostat funktioniert oft nur im Netz-Betrieb.
Für eine solare Versorgung im Sommer benötigt man das CoolSet 3.0 mit 3 Solarmodulen SFe 86-15, die man Richtung Osten, Westen und Süden positioniert und genügend Kältespeicher für die Nacht oder eine Bord-Batterie mit ca. 120Ah.
Tipps und Tricks
- Solarmodule erzeugen umso mehr Strom, je höher die Sonneneinstrahlung auf das Modul ist- Schatten ist unbedingt zu vermeiden. Die höchste Leistung wird erreicht, wenn die Sonne senkrecht auf das Modul scheint, s. SunTrapper. Um mit einem einzigen Solarmodul den ganzen Tag die volle Kühl-Leistung zu haben, kann man das Modul drehbar befestigen und immer mal wieder zur Sonne hin ausrichten (CoolSet 1.1) Oder man benutzt 2 Solarmodule, die nach Osten und Westen zeigen. (CoolSet 1.2)
- Kühlgeräte immer im Schatten und so kühl wie möglich aufstellen, das reduziert den Stromverbrauch erheblich bzw. die Box erreicht niedrigere Temperaturen. (ggfs. extra Sonnenschirm verwenden)
- Passionierte Camper decken Kühlboxen über Nacht mit einer Decke o.ä. ab oder graben sie sogar ein, um sie noch kühler zu halten.
- Kühlgeräte sollten möglichst selten und kurz geöffnet werden, damit nicht unnötig Wärme hinein gelangt.
- Unsere CoolSets sind für den Sommerbetrieb konzipiert. Im reinen Solarbetrieb kann es an Tagen mit wenig Sonne sein, dass der Strom nicht ganz ausreicht um bis zur gewünschten Temperatur zu kühlen. Dann muss man entweder mal „damit leben“ oder kaltes Kühlgut oder Kühlakkus nachlegen oder die Strom-Versorgung um ein Solar-Modul erweitern.
- Einen Kühl-Komfort wie zuhause, auch bei Bewölkung, erreicht man mit einem Kompressor-Gerät, 2 Solarmodulen und einem Akku, z.B. der Sunbank 3.1.
- Vielleicht erscheint Ihnen die Investition in eine solare Kühlung zunächst hoch. Bedenken Sie jedoch, dass Sie kein Gas zu kaufen brauchen und dass Sie mit dem Solarmodul auch Ihr Smartphone, Laptop, Kamera etc. und auch die Autobatterie aufladen können.
Und wenn Sie Ihre solare Stromversorgung 10 Jahre lang zu nutzen, kostet Sie das pro Jahr nicht mehr als ein Restaurant-Besuch...